Abgeschickt von Klemens am 04 August, 2008 um 14:13:16
Hallo zusammen,
ich komme gerade von einer abenteuerlichen Alpentour zurück. Es gab einige sehr schöne Alpenpässe und leider viel Schrauberei.
In Klosters lief die Q am Morgen nur noch auf einem Topf. Da ich vor den Vergasern großen Respekt habe, wollte ich da nicht dran und Jörg gab mir die Adresse von BMW in Chur. die 26 km tuckerte ich also auf einem Topf dort hin. Dort stellte der Meister fest, dass der Vergaser einwandfrei in Ordnung war. Kompression auf beiden Zylindern lag links bei 8,9 rechts bei 9,5.
Er öffnete dann den linken Ventildeckel und stellte fest, dass das die beiden Muttern der Zuganker am Einlassventil mehrere Zentimeter abstanden. Vorsichtshalber wurde die rechte Seite auch geprüft, dort stellte er dann fest, dass der obere Zuganker am Auslassventil nachgibt und die Mutter dort nicht mehr mit 35 nm angezogen werden konnte.
Links zog er die Schrauben mit 35nm an und stellte sowohl Ventile als auch die Synchronisation der beiden Vergaser wieder her. Er erklärte mir dann noch, dass viele Kunden mit der Qualität der BMW Werkstätten so unzufrieden seien, dass sie lieber zu ihm kämen.....
Na schön, dann bin ich wieder losgefahren und bin am nächsten Tag über den Flüela, Livingo, Gavia, Passo di Foppa und Passo di Croce Domini bis nach Riva/Gardasee gefahren.
Am nächsten Morgen, weg von der Jugendherberge und bang, wieder dieses untrügerische fiese metallische Geräusch, dass auf der linken Seite was nicht stimmt.
Es fiel mir immer wieder auf, dass auf den Steigungen, wenn Kraft benötigt wurde, zwischen 3500 und 4000 rpm ein Geräusch entstand, als würde man eine rostige Schere zum schneiden benutzen, metallisch, ungesund.
In Riva habe ich dann festgestellt, was wahrscheinlich das Geräusch war, denn nun waren auf der Einlassseite die Zuganker ein Stückchen rausgekommen und hatten dem Kipphebel die Verbindung zum Stößel genommen. Genervt wieder angezogen, Ventilspiel geprüft und in der Hitze des Morgens entschlossen nach Hause zu fahren.
Der Weg führte mich dann über das Timmelsjoch. Dort habe ich eine Pause gemacht. Dort ist es recht kühl und die Maschine kühlte rasch ab. Bei der Weiterfahrt in der zweiten Kurve nach Norden, wieder diese Geräusche. Angehalten und wieder war der gesamte Kipphebelblock mit beiden Schrauben ein Stückchen losgerappelt und die Bolzen wieder ein Stückchen mehr raus.
In Füssen habe ich mir ein Locktight-Plagiat im Baumarkt gekauft und bin zu meiner Schwägerin nach Böblingen gefahren, was ohne Pausen zum Glück funktioniert hat.
Dort angekommen habe ich gestern morgen dann beide Seiten wieder untersucht. Beide Muttern links am Einlassventil waren locker, aber noch nicht soweit losgerappelt. Ich habe sie dann mit der Schraubensicherung gesichert. Das hat aber auch nur die Hälfte des Rückweges gehalten, dann durfte ich noch mal ran.
Gerade hat mir die BMW Niederlassung Essen aber bestätigt, dass bei der Inspektion die besagte linke Seite ebenfalls die Muttern lose hatte !!! und das haben sie mir verschwiegen.
Nun muss ich also 3 Stehbolzen ersetzen lassen und wenn da keine weitere Kosten hinzukommen, wie am Zylinderkopf irgendwelche Arbeiten, liege ich bei 420 Teuro für den Spass.
Die Vorgehensweise wie die Arbeiten gemacht werden müssten ist mir klar, gleichwohl wage ich mich nicht daran einen Helicoil einzusetzen. Und auf mein Angebot, dass ich Kopf und Zylinder selber entferne und sie dann nur die Bolzen reparieren, wollten sie nur in der Art eingehen, dass ich dann die freigelegt Q anliefere, aber in ihrer Werkstatt, nein, das geht nicht.
Welche Erfahrungen habt ihr mit den Zugankern gemacht? Bringt das was mit den Helicoils oder müssen da neue Buchsen rein gemacht werden? Welche Kosten sind hierbei fällig?
Lohnt sich der ganze Aufwand bei einer Laufleistung von 93000 km? Die Q ist jetzt 18 Jahre alt und da wurde so ziemlich alles schon dran erneuert (Getriebe, Kardan, Lima, Anlasser, Steuerkette.....)
Freue mich auf eure Antworten.
Gruß
Klemens