Abgeschickt von Götz am 30 April, 2006 um 18:12:00
Antwort auf: Brainstorming: Zündleistung reduzieren ... von Olaf am 30 April, 2006 um 11:18:10:
Hallo Olaf,
Deine Überlegungen zu dem Grundübel mit dem hohen Stromverbrauch sind prinzipiell richtig.
Wenn man, wie bei dem Dickeschen DZ-Umbau den originalen Zündauslöser beibehält, kriegt man wegen den beiden symmetrischen Blechfahnen und dem einzelnen Hallsensor keine Information über die Zylinderzuordnung. Würde man eine Fahne absägen und im Zündauslöser einen zweiten Hallsensor unterbringen, könnte man dagegen 2 Zündspulen um 360°KW versetzt zünden lassen.
Vorteile:
- exakt gleicher Stromverbrauch wie die Serienzündung.
Nachteile:
- der Zündversatz von 360°KW ist sowohl von der Lagetoleranz des 2. Sensors, als auch von Bauteiltoleranzen zwischen den beiden Sensoren abhängig.
- der Energiebedarf um 2 Kerzen unter Kompressionsdruck zu ionisieren ist deutlich größer als bei einer Kerze unter Kompressionsdruck und einer Kerze unter Atmosphärendruck. Zumindest getunte, hochverdichtende Motoren bringen die originale Doppelfunkenspule an ihre Grenzen.
Die perfekte Lösung sieht anders aus:
- die Ladezeitregelung muss hochpräzise und vom Wert auf die verwendeten Spulen exakt abgestimmt sein.
- durch ständige Messung muss der Einfluß der schwankenden Bordspannung auf den Ladezeitbedarf (Vollgas auf der Autobahn oder schon seit Stunden im Winter in der Stadt ...) erfasst und kompensiert werden.
Damit kann man Doppelzündungen mit weniger Stromverbrauch als die originale Zündanlage bauen, und das obwohl beide Spulen simultan feuern.
Da man aus Genauigkeitsgründen das Kurbelwinkelsignal besser an der Kurbelwelle abnimmt, fehlt einem beim Boxer die Möglichkeit mit einer geeigneten Blende aus dem Ungleichförmigkeitsgrad die Zylinderzuordnung zu extrahieren. Sowohl für V2-Motoren als auch Einzylinder habe ich das mit einer 16-2-Blende schon realisiert.
Grüße,
Götz