Abgeschickt von Yeti am 21 November, 2004 um 11:00:36:
Antwort auf: Re: "Kordelpatent" von emma am 20 November, 2004 um 14:18:34:
: Hallo "emma",
allllso, ich habe die inzwischen (21.11.-10:00) eingegangenen Beiträge gelesen, wobei i.W. nur der "kompakte" von ~Clemens vom 20.11.-12:14:58 Verwertbares enthält. Daran zwei kleine Randbemerkungen:
- mein [sofern es für diese Gewindereparatur eine "übliche" Schweißmethode gibt] sollte auf die von ~Clemens erwähnten Probleme hinweisen;
- Serienmäßig hatte die R69S Sternmuttern. Die R50/R60 hatten zur gleichen Zeit dort so komische "Eisenringe".
Andere "Beiträge" im Comicstil mit wilden Quervergleichen ohne Berücksichtigung differierender Randbedingungen vergessen wir einfach. Er hat was geschrieben - brav.
- Kühlfunktion: Zweifelsfrei leitet die Sternmutter Wärme ab. Wieviel das ausmacht und an welcher Stelle, das weiß ich nicht. Andererseits können 5° mehr oder weniger an einer kritischen Stelle gerade an und in Zylinderköpfen über Sein oder Nichtsein entscheiden, da die Dauerfestigkeit stark temperaturabhängig ist.
- Anzugsmoment: In meiner 100GS-Betriebsanleitung von 1988 stehen für die Sternmutter 160 Nm drin (was anscheinend später geändert wurde > ~Clemens?). Grob gerechnet ergeben sich daraus 20.000 N Anpreßkraft.
- M6-Schrauben: Diese erbringen etwa 8200 N Anpreßkraft, etwas wenig (meine "Lichtjahre" muß ich allerdings zurücknehmen).
- Ob diese Schräublein es schaffen, die mit schrägen Ringflächen aneinander liegenden Ringe, die ja weiter verwendet werden, dichtend zu fügen ohne den Schiebeeffekt der drehenden äußeren Anlage in Form der Sternmutter, da habe ich meine Zweifel. Das wird wohl auf ständiges Nachziehen hinauslaufen - bei M6 etwas heikel.
- Die Zweischraubenflansche an dieser Stelle bei anderen Motoren arbeiten sicher nicht mit Dichtringen á la 2V-Boxer. Damit ist mir kein Quervergleich mehr möglich. Ich werde mir aber bei meinem RRST (=RaseRentnerSchrauberTeam) die Teile mal ansehen, wie sie in meiner Yamaha arbeiten. Ich will ja dazulernen.
- Ästhetik: Ich finde, die verrippten Sternmuttern ergeben an der Stelle ein harmonisches Bild, wesentlich harmonischer als die 4V-Boxer-Lösung. Zugegeben, da ich seit dem 25.03.1964 damit herumfahre, ist auch ein Gewöhnungseffekt dabei.
- Abstehende Zylinder: Ein Bekannter schraubte an seine ladenneue R75 das Nummernschild, fuhr vom Garagenhof zur Straße. Als er dort anhielt, knallte ihm ein Autofahrer in die Seite. Der linke Zylinder bewirkte, daß er "nur" einen Beinbruch erlitt. - Ein anderer stieß frontal mit der R69S gegen ein entgegen schleuderndes Auto und brach sich zwischen Fußrasten und Zylindern beide Beine. Fazit: Abstehende Zylinder können gut oder schlecht sein.
Ich hoffe, Du bist mit meiner Antwort zufrieden.
Gruß Yeti.