Zulieferer !!!


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Abgeschickt von Stephan am 28 August, 2007 um 08:55:10

Antwort auf: Es hieß, dass BMW am Anfang der Serie den Zulieferer gewechselt hat.... von Frank R80GS am 27 August, 2007 um 13:50:04:

Hallo Frank,

damals hat ein Hersteller noch die Konstruktionsarbeit übernommen und dann einen Produktionsbetrieb als Zulieferer verpflichtet, die geforderte Konstruktion innerhalb der vorgebenen Toleranzen zum vereinbarten Preis zu liefern.
Schaffte der das nicht war er draußen und ein anderer bekam den Auftrag.

Heute geht das - stark vereinfacht ausgedrückt - so:
Die Motorenabteilung hätte herne eine Verbindung vom Getriebe zum Endantrieb. Diese sollte die anvisierte Leistung übertragen können und regulär auf den "Lebenszyklus" des Motors (80-100 tkm, max 3-4 Jahre) ausgelegt sein. Dann darf ein Systemzulieferer die Konstruktionsarbeit übernehmen, Prototypen fertigen und zum vorher (vor der Arbeit) "vereinbarten" Preis liefern.

Schafft er das nicht hat er nicht nur den Auftrag verloren sondern auch noch die Entwicklungskosten am Bein.
Und nach Lieferung der zunächst vereinbarten Menge gehört die Konstruktion (i.S. von "copyright") wohl wem ? Und wie sehen dann wohl die Foögeauftragsverhandlungen aus ?

Hat sich der Systemzulieferer am Anfang vertan mit seiner Kalkulation ist das sein Problem. Dann versucht er im laufenden Betrieb das Teil billiger , also mit weniger Aufwand zu bauen, ohne die Anforderungen zu unterschreiten. Das führt dann zur kaufmännischen Einischt, die kalkulierte Haltbarkeit eben herabzusetzen und für die paar Vielfahrer, die das ganze innerhalb von 3-4 Jahren schaffen eben Ersatz zu leisten für die kaputten Wellen. Ist billiger als die gesamte Lieferung an Wellen haltbarer und teurer zu gestalten.

Das Problem kannst Du auch nicht lösen weil ansonsten die Fertigungstiefe der Hersteller (die heute gegen Null tendiert) wieder auf 60-70 % angehoben werden müßte, mit allen Folgen für den Verkaufspreis.
Und da produziert BMW, zumindestens was die Boxer-Baureihe betrifft zu Preisen, aus denen z.B. Suzuki fast 2 Motorräder bauen könnte.

Aber Kunden dürfen Forderungen stellen, sogar viele.
Allerdings existiert die 2V-Baureihe für BMW überhaupt nicht mehr. Ein Wunder, daß es noch Leute gibt, die sich um Ersatzteile kümmern dürfen bei BMW.
Die bestellen bei ihren regulären Zulieferer für Ventile auch schon mal die gigantische Menge von 48 Ventilen für die 2V-Motoren....... da lacht das Zuliefer-Herz und richtet gerne die Maschine dafür ein, die ansonsten 10.000er Stückelungen am Tag rausspuckt......

Also mal über den Tellerrand des Kundenhorizontes schauen.

q-treiber-Grüße
Stephan



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