Gut, dann gibts halt meinen eigenen Erfahrungsbericht...


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Abgeschickt von Udo am 29 Maerz, 2005 um 18:20:50

Antwort auf: Austausch Radlager im Monolever: Erfahrungsberichte von Udo am 21 Maerz, 2005 um 17:35:42:

: Hallo Schraubergemeinde!
: Wer von Euch hat denn schon Erfahrungen mit dem Austausch des Radlagers im Monolever Endantrieb gemacht und kann mich daran teilhaben lassen?

: Hintergrund: Mein nagelneuer Endantrieb aus ner Lagerauflösung hat nach weniger als 10 tkm bereits ca. 2 mm Spiel (gemessen am Felgenhorn). Mein alter Endantrieb war nach über 90 tkm deutlich fitter (ca. 0,3 mm Spiel). Den hab ich allerdings damals verkauft... :o(

: Über detaillierte Erfahrungsberíchte (diejenigen, die ich hier im Forum gefunden habe sind leider nicht sehr ergiebig, aber es scheint wenigestens machbar zu sein) würde ich mich freuen!

: Muhgrüße
: Udo


Gut, wenn keiner Erfahrungen gesammelt hat, dann schreib ich halt meinen eigenen Erfahrungsbericht... ;o)
Vielleicht hilft’s ja dem Einen oder Anderen...

Zerlegen des Endantriebs:
Im Lagerschild des Endantriebs befinden sich zwei M5er Gewinde für Abdrückschrauben. Diese sollten jedoch nur sehr vorsichtig vorgespannt werden, da sich sonst das Lagerschild verzieht. Die Hauptarbeit wird durch vorsichtiges, gleichmäßiges Erwärmen des Gehäuses (bei mir mit der Lötlampe) erledigt. Dann lässt sich das Lagerschild einfach herausziehen.
Dabei fallen einem dann neben der Radnabe ein Schleuderblech und ein Druckring (aus Kupfer) entgegen. In meinem Fall auch noch die Nadeln des Nadellagers und die Reste des Lagerkäfigs...

Aufbau der Kegelradstufe:
In Fahrtrichtung gesehen sind von links nach rechts folgende Teile angeordnet
- Lagerschild
- Distanzscheiben für das Rollenlager
- Radnabe [mit Rillenkugellager (85x120x18), Kegelrad, Nadellager (35x50x20)]
- Druckring (Kupfer)
- Anlaufscheibe (Stahl; ins Antriebsgehäuse eingepasst)

Technik:
Bei dem großen Rollenlager handelt es sich um ein einreihiges Rillenkugellager (also nicht etwa ein einreihiges Schrägkugellager), welches neben den Radialkräften auch die Axialkräfte der Kegelradstufe aufnimmt.
Die axiale Position der Radnabe im Gehäuse wird links mittels Distanzscheiben zuwischen dem Außenring des Rillenkugellagers und dem Lagerschild eingestellt, rechts über den Druckring, den es in verschiedenen Dicken gibt.
Inwieweit die Radnabe vom Werk aus axial Spiel hat, oder ob die Lager vielleicht axial sogar vorgespannt werden, kann ich nicht sagen. Vielleicht weiß der eine oder andere Experte hier mehr und ist bereit, dieses Wissen preiszugeben...

Schadensanalyse:
Äußerlich war der Schaden am Endantrieb durch ein Spiel von ca. 3mm am Felgenhorn festzustellen. Und ner Menge Späne an der Ölablassschraube.
Bei mir hat es das Nadellager zerlegt. Vom Lagerkäfig war nicht mehr viel übrig... Keine Ahnung, warum das passiert ist. Vielleicht ein Fertigungsfehler des Lagers. Der Endantrieb hat noch keine 10.000 km runter...
Durch das erhöhte Spiel ist zudem der Druckring eingelaufen. Glücklicherweise nicht auf der gesamten Tragfläche, wodurch die Originaldicke noch zu messen war.
Die Verzahnung hat die Sache zum Glück gut überstanden, ebenfalls das Rillenkugellager.

Fazit:
Bei entsprechend vorsichtigem Vorgehen ist die Zerlegung des Endantriebs kein Hexenwerk. In meinem Fall ist es möglich, die axiale Position der Radnabe zu rekonstruieren und die Originaleinstellung somit wieder herzustellen.
Bei komplett verschlissenem Druckring wird das sicher nicht so einfach möglich sein. Hier ist es bestimmt besser, das Teil ’nem Fachmann zu überlassen. Ebenfalls bei verschlissener Verzahnung (wobei das dann schon so teuer wird, dass ein neuer oder gebrauchter Endantrieb vielleicht vorzuziehen wäre...).

Ich hab die Teile jetzt beim Freundlichen bestellt und würde meine Erfahrungen in Sachen Zusammenbau im 2. Teil der Serie schildern, wenn dies gewünscht sein sollte...

Muhgruß
Udo



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