Abgeschickt von Wilhelm am 20 Dezember, 2008 um 01:51:57
Hi,
einige hier im Forum interessieren sich neben dem Schlosserhandwerk ja augenscheinlich für die Theorie der Mechanik. Falls jemand sich auch noch für die Geschichte der Theorie der Mechanik interessiert, hätte ich Lektüre anzubieten:
Den ältesten Text zur Theorie der Mechanik, der aus Europa bekannt ist. Geschrieben etwa 300 vor Christus. Behandelt, ausgehend von Beispielen aus der handwerklichen Praxis, theoretische Fragen vor allem zum Hebelgesetz auf geometrischer Basis. Das Schöne an dem Text ist, daß man das Staunen, das sich erst nach dem ersten Nachdenken einstellt, noch erkennen kann. (NB: Was anders ist als bei mir. Ich repariere erst, überlege mir danach, was ich eigentlich gemacht habe, und wundere mich anschließend, daß es funktioniert. Wenn es funktioniert.).
Der Autor ist nicht sicher bekannt, stammt aber zweifellos aus dem Umfeld des Aristoteles, und könnte daher ein Zeitgenosse Euklids sein.
Der Text hat in den Diskussionen um die Formulierung der klassischen Mechanik eine große Bedeutuntg gehabt. Bernardino Baldi kannte ihn, Galilei ebenso, und Newton - glaube ich - auch.
Die Textausgabe ist griechisch und englisch, teilweise mit Prinzipskizzen. Eine deutsche Übersetzung gibt es nur von 1881, die als nicht mehr aktuell gilt. (Gute Hilfe zu englischen Termini bei www.leo/dict/org). Der Text ist meines Wisens nicht im www verfügbar.
Falls jemand Interesse hat, bitte eine mail an mich, denn ich möchte den Text als .pdf versenden, wegen der Größe als mail-Anhang in eventuell mehreren Teilen. Außerdem will ich wegen des Copyrights eine ausdrückliche Zusage, daß Interessenten auf überhaupt gar keinen Fall jemals irgendwie auf den Gedanken kommen, das .pdf im Netz zu posten (großes Indianer-Ehrenwort oder christliches Äquivalent).
Vorweihnachtliche Grüße
Wilhelm