Re: R80ST Getriebeausgang Wellendichtring


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Abgeschickt von ~Clemens am 17 September, 2004 um 15:42:15:

Antwort auf: R80ST Getriebeausgang Wellendichtring von Wilfried Fröhlich am 17 September, 2004 um 13:25:19:

: Hallo Boxerforum,ich habe eine R80ST.
: Habe ein Getriebe von einer R100 GS bekommen.
: Die Getriebe sind baugleich, bis auf den Wellendichtring am Getriebeausgang. Die R80ST hat im Kardan Öl, Die R100GS ncht. Frage: muß ich den Wellendichtring tauschen?

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Jo!

Außerdem die wahrscheinlich zugeschmierte, V-förmige Kerbe an der 12-Uhr-Position öffnen.

Hey, knappe Antwort für meine Verhältnisse, was? (Hab' halt ins Handbuch geguckt.)
Um mir selbst treu zu bleiben, gibt's aber noch eine längliche, etwas weniger selbstbewußte Fortsetzung:

So ganz kapiert habe ich diese Konstruktion eigentlich nie.
Die Simmerringe am Anfang und Ende der Kardanwelle liegen oberhalb der Ölniveaus von Getriebe und Endantrieb, aber - je nach Einfederung - unterhalb des Ölspiegels im Schwingarm.
Deshalb ist es richtig, daß die Dichtlippe von Getriebe und Endantrieb wegzeigt, die Simmerringe also dafür sorgen, daß das Öl der Kardanwelle nicht in die benachbarten Gehäuse fließt.
Der Kragen, den die Schlauchfeder umschließt muß zum abzudichtenden Raum zeigen, damit ein eventueller Überdruck darin die Lippe nicht abhebt.
Bei der Q herrscht jedoch in allen drei Räumen Atmosphärendruck.
Die eigentliche Dichtwirkung geschieht durch die Federspannung und - Achtung, jetzt kommt's - durch die ungleichen Winkel beiderseits des Dichtkeils.
Aufgrund hydrodynamischer Effekte wird bei der Drehbewegung das Öl von der spitzen zur stumpfen Seite 'durchgereicht'.
Ein gewöhnlicher Simmerring wirkt also wie ein Fördergewinde!
Wenn Du ein ölgefülltes Rohr mit einem Simmerring in der Mitte hättest, in dem sich eine Welle dreht, dann würde darin das Öl allmählich in die Kammer gefördert, in welche die Dichtlippe zeigt.

Für Kühe mit 'nassem' Kardan bedeutet das, daß eigentlich permanent geringe Mengen Öl aus Getriebe und Hinterachse Richtung Kardan gepumpt werden !?! (Benetzt ist der Ring ja von beiden Seiten.)
Ob's wirklich so ist, weiß ich nicht. Vielleicht verwendet BMW besondere Simmerringe, die in eingebautem Zustand ein gleichwinkliges V bilden.
Wenn's so wäre, dann wäre (wg. Drucklosigkeit) die Einbaurichtung wurscht.
(Bei meiner /5 hatte ich ohnehin immer den Eindruck, als ob sich die drei ihre Ölfüllungen brüderlich teilen würden :-)

Falls in deinem GS-Getriebe schon einer dieser neuzeitlichen PTFE-Ringe verbaut sein sollte (bei meiner Bj.'88 gab's sowas noch nicht), bin ich mir auch unsicher.
Mir kam's beim Draufgucken so vor, als ob deren Vielzahl von Dichtwülsten garnicht V-förmig sondern halbrund seien.
Ist aber schon 'ne Weile her, seit ich den letzten in der Hand hatte. Wenn's so wäre, wäre die Einbaurichtung wiederum wurscht.

Vielleicht kann jemand anders was Erhellendes dazu sagen.

Gruß

Clemens


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