Abgeschickt von Yeti am 24 Juli, 2006 um 10:05:11:
Antwort auf: Re: Geht? von ©lemens am 23 Juli, 2006 um 22:29:14:
: Hallo ©lemens,
- Wenn der Ventilschaft-Ø 7mm beträgt, dann erhöhen sich alle Maße eben um 1mm.
- Ein Knackpunkt ist noch die Oberflächenqualität, was weniger das Problem bei den Ventilen ist. Die sind verchromt, sollen etwa max zul Rz 2,5 haben, was relativ leicht erreichbar ist.
- Das Problem sind die Führungen!!! Dort ist es zwingend notwendig, daß sie nicht völlig glatt sind, BESONDERS die Bronzeführungen, sonst haftet kein Öl und es geht rasch dahin. Hier haben wir die Min- UND Max-Rauhigkeit vorgeschrieben. Auch die Form der Bearbeitungsriefen ist festgelegt. - In Automotoren werden viel Graugußführungen verwendet. Erstens sind die billiger und zweitens weniger kritisch hinsichtlich Oberflächenrauhigkeit. Dennoch wird auch hier eine Mindestrauhigkeit vorgeschrieben. Zahlenwerte müßte ich erfragen.
Rainer (K) fragte, weshalb da keine VSD (=Ventilschaftabdichtungen) auf den Führungen sind. Dazu kann ich nur meine Vermutungen preisgeben:
- Wenn VSD verwendet werden, dann bedeutet das schlicht eine Vergrößerung der Bauhöhe (in diesem Fall -breite) des Motors. Die V-Führungen kürzen kommt bei Hebelsteuerungen wegen der Seitenkräfte nicht in Frage. (Bei Tassenstößelmotoren können die V-Führungen "ungestraft" wesentlich kürzer sein).
- Bei waagerecht liegenden Führungen ist das Öldurchsinkproblem vermutlich geringer. Aus eigener Erfahrung mit 2V-Boxern kann ich sagen: Wenn die Führungen i.O. sind, ist der Ölverbrauch auch i.O., von den Zylindern einmal abgesehen.
- Das Schaftspiel wird, s.o., vom Kopfwerkstoff, dem Kühlsystem und der Lage (Ein- oder Auslaß) bestimmt. Das muß man schon alles beachten. Den Fall mit/ohne VSD hatte ich nie. Ich würde aber sagen, daß die Verwendung/Nichtverwendung von VSDs keinen Einfluß auf das Schaftspiel hat.
Gruß in die Burgruine, Yeti.