Re: Zen und das "problem child"


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Abgeschickt von guzzi am 20 Juli, 2005 um 12:48:51

Antwort auf: Zen und das "problem child" von Matthias (NZ) am 15 Juli, 2005 um 15:33:43:

Ach, heiliger Bimbam, das ist viel, da komm ich gar nicht dazu, das alles zu beantworten oder zu kommentieren. Wobei ich dann auch noch den Frevel begeh´, einen hochgelobten Text zu kommentieren. "Was erlauben Guzzi?"

Aber manchmal ist es bereits der Versuch, der ehrt!

Vorab:
Ja, ich hätte sicherlich einiges merken sollen vor dem Kauf von problem child! Nach 20 Jahren Mopped fahren, davon fast 5 Jahre eine Gilera RC 600 (und dem Haufen kann man wirklich nicht nachsagen, ihm eile ein Ruf der Unzerstörbarkeit voraus - aber geil war sie, die Süße) und inzwischen 10 Jahre Guzzi. Und früher noch ´ne CBX Pro Link und, und, und. Jede Menge Problemfälle, und geliebt hab ich sie alle!

Schlechtes Karma (oder war das Zen?) also? Ja, mag sein! Oder wem sonst ist schon das Schräubchen rausgefallen, welches bei einer K 1100 RS (ja, hatte ich auch mal) im Getriebe den Schaltpin mit der, tja, mit welcher Welle auch immer, ich weiß nicht, wie sie heißt, verbindet. Das Schräubchen kostet geschätzte 50 Cent, die Reparatur bedingt eine weitgehende Demontage von allem und jedem. Oder ein verbranntes Auslassventil an einer K1 (ja, hatte ich auch, ist leider Gottes in Frankreich an einer Wand zerschellt). Das gibt´s bei den Geräten auch nicht oft. Zugegeben, ich bin mit der Kiste wie ein wilder Wutz geheizt, aber ist das nicht ihr Einsatzzweck?. Erst warm fahren und dann Gaaaas?
Soviel zu Karma!

Nun zum Rest:
ich habe natürlich NICHT die Nase voll von meiner Plumpskuh! Mehr als das, man darf auch hier wieder von Liebe reden! So was wollte ich schon seit einiger Zeit im Stall haben! Ich bin ja auch durchaus überzeugt davon, dass auch eine umgebaute Kuh fahren kann. Schließlich bin ich der lebende Beweis, dass dies auch mit einer Guzzi möglich ist! Und die hat schon einen ganzen Haufen kms hinter sich, geschätzt 100.000 in meinem Besitz, dabei waren lediglich 2 Schäden zu verzeichnen, die eine Weiterfahrt etwas nachhaltiger behindert haben: ein Reifenplatzer und ein zerstörtes Kerzengewinde im Kopf (nach Laufleistung von geschätzten 250.000 km kann das passieren).

"Irgendwas stimmt hier nicht."

Yipp, diese Aussage stimmt. An meinem problem child stimmt tatsächlich nicht viel. Und das werfe ich nicht dem Mopped vor (was eigentlich komisch ist, fliegt ihm doch meine Liebe zu, nicht aber der Unmut).

Die Kiste ist verfriemelt ohne Ende, und das nehme ich dem Vorbesitzer übel! Hätte ich merken müssen? Mag sein, zumindest einige Kleinigkeiten, aber das gleich die ganze Kiste verpfuscht ist? Hmm....

Nun kommen die Schrauber ins Spiel. Ich mach´s nicht selbst. Weil ja dann aus einer verfriemelten Kiste auch bloß eine noch Verfriemeltere würde. Macht wenig Sinn (hier kommt hansen ins Spiel, darüber regt sich der Herr, der "Der Dativ ist dem Genitiv sein Feind" geschrieben hat, mächtig auf!). Und Profischrauber haben ja erstmal einen riesen Vorteil: sie haben gelernt, was sie tun. Wie überall gibt´s da welche, die Spaß an der Arbeit haben und die Anderen.

Die australische Reisebegleitung mag als abschreckendes Beispiel gelten bezüglich des Umgangs mit dem Mopped. Ich denke nicht, dass mir jeglicher Bezug zu meinen Lieblingen abgeht. Ich höre auch im Allgemeinen kein Gras wachsen (nach etlichen Hard-Rock-Konzerten u.ä. ja auch kein Wunder).

Oder ist es "Gras wachsen hören", wenn man bei mahlenden Getriebegeräuschen von einem zerlegten Getriebe ausgeht und bei mahlenden Geräuschen aus dem Kardan von einem zerstörten Kardangelenk und....

Mag sein, das Ölwechsel-Intervalle etwas für BMW-Werkstätten sind. Ich halte mich da auch nicht sklavisch dran, geht ja auch kaum, wenn man gerne mal mehr als 5.000 km im Urlaub zurücklegt. Da kann Öl auch mal 7.00 km drin bleiben, bei Langstrecke eh. Aber als Anhaltswert sind sie doch erstmal zu gebrauchen, oder?

"Will sagen, dass wenn dein Mopped so unendlich problematisch erscheint, liegt das nicht unbedingt nur am Mopped. Sondern vielleicht auch an den Personen, die daran arbeiten, also die Werkstaetten [...] und am Besitzer."

Das mit dem Besitzer (in diesem Falle übrigens auch Eigentümer) schmerzt natürlich. Zu Schraubern (Profis und Amateuren) habe ich ja schon weiter oben was gesagt. Dann kamen 3 Punkte:

Thema Einstellung:
ad 1.) relaxen:
Stimmt, ein kaputtes Mopped ist kein abbes (!!!) Bein, aber ein weiterer schwerer Schlag für ein gebeuteltes Konto und schlimmer: vorübergehende Verweigerung der Hobbyausübung!

ad 2.) Zen
verfriemeln ist kein Zen, sondern unter Umständen Betrug! Mit Zufall hat das also u.U. wenig zu tun! Dass ich das hätte merken müssen, möglich (s.o.)

ad 3.) Menschenverstand
Naja, mag sein, dass es damit bei mir nicht soweit her ist. Allerdings widerspricht es nicht im Geringsten irgend einer Art von Verstand, nach einer Getriebereparatur davon auszugehen, dass man dann auch endlich ins WE starten darf. Ich mein, wenn du z.B. ein Haus baust (blödes Beispiel, kenne ich mich nicht mit aus), gehst du doch davon aus, dass du dann auch einziehen kannst. Dächte ich wenigstens, auch wenn mir Gegenbeispiele bekannt sind.

Zusammenfassend erlaube ich mir, den Text von Matthias nicht gar so brillant zu finden wie einige andere Forumsleser. Aber durchaus amüsant.

Das erfreuliche zum Schluss:
ja, mein Schrauber hat sie zum Laufen gebracht (inkl. Getriebe), ein paar Meter Fuffzig bin ich dann am WE noch gefahren. Zu den nun noch anstehenden Problemen eröffne ich mal einen neuen Fred, denn da ergibt sich durchaus Hilfepotential!

Christoph


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