Popometer-Sache


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Abgeschickt von Yeti am 25 Mai, 2007 um 16:49:53:

Antwort auf: Reine Straßenreifen für GS von olsen am 24 Mai, 2007 um 00:42:58:

: Hallo Olsen,
falls all die gutgemeinten Berichte Deinen Kopf noch nicht zum Schwirren gebracht haben, will ich meines dazu tun:
Bei den ganz schnellen Leuten, welche um Straßen-WM-Punkte fahren, wird oft angezeigt, welche Gummimischungen sie fahren. Dabei benutzen die beiden Fahrer eines Teams durchaus unterschiedliche Mischungen – für die gleiche Strecke und das gleiche Mopped. Deswegen können m.E. auch wir Hobbyfahrer die Erfahrungen anderer nur bedingt für uns nutzen.
Aufgrund sich wiederholender Berichte scheint es hier nur so zu sein, daß der Bridgestone BT 45 ordentlich ist und der Michelin Anakee bei Nässe besonders gut.
Z.B. habe ich mich mit dem viel gelobten Metzeler-Tourance auf meiner R100GS z.B. sowohl im Originalzustand als auch nach HPN-Komplett-Umbau nicht wohl gefühlt. Damit korrespondiert, daß er lange hielt, das heißt bei mir auf dem Hinterrad über 8000km. Daß Haftung und Lebensdauer konträr laufen, das erscheint mir abgesichert.
Deshalb meine ich, daß die beste Reifenauswahl für uns in den MOTORRAD-Reifentests ihre Basis erhält: Dort testen die gleichen Leute unter den gleichen Bedingungen auf den gleichen Moppeds die Pneus, wobei man dem Werner Koch ein phantastisches Popometer nachsagt. Nach deren Punktwertung kann sich jeder raussuchen, was er möchte.
Mir liegt als aktuellster Reifentest für Reise-Enduros nur MOTORRAD 10/2005 vor, in dem ein auf Honda Varadero’s gefahrener Test abgedruckt wurde. Daraus zitiere ich:

- DUNLOP D 607: Trockentest 178 Punkte, andere 137 bis 187 P., Platz 2; Nasstest 105 P., andere 65 – 118 P., Platz 4: „Kurven-Junkies und Serpentinen-Spezialisten sind mit dem D607, der auch bei Nässe eine angenehme Reise garantiert, bestens bedient“.
- METZELER Tourance: Trockent. 149 P., Platz 7 ; Nasst. 112 P., Platz 3 : „Für Kurvenräuber auf der H.-Varadero ist der Metzeler nicht die erste Wahl. Daran ändern auch seine brillanten Nässequalitäten nichts“.
- MICHELIN Anakee: Trockent. 137 P., Platz 8 ; Nasst. 118 P., Platz 2 : „Die hervorrragenden Nasstestwerte können die deutlichen Schwächen im Kurvenverhalten bei trockener Strecke und mit Zuladung nicht kompensieren“.
- BT45 wurde damals nicht getestet, nur BT020, den es in 2V-GS-Größen nicht gibt.
Außerdem wurden dort AVON Distanzia, der (alte) BRIDGESTONE Trialwing; MICHELIN Pilot Road und Pirelli MT90 Scorpion getestet.

Die Nässehaftung ist für mich nicht so entscheidend. Grund: Bei Nässe geht es bei mir ein paar Takte ruhiger vorwärts. Die größte Gefahr bei Nässe sehe ich in Unregelmäßigkeiten des Belags (Stichwort Bitumenflecke oder Öl), die man nicht erkennt. Daß irgendein Reifen auf einer Ölschliere hält, kann ich mir nur schwer vorstellen.

Ich kaufte danach den Dunlop und bin sehr zufrieden. Der erst Satz kam nach 5000km runter, 1000km wären noch gegangen. Der aktuelle Satz ist 3000km alt, 6000km könnte auch der halten.
Meine sonstige MEINUNG zu Reifen will ich Dir ersparen. Da Du meine Fahrweise nicht kennst, würde die nicht weiterhelfen. Man hört z.B. viele Leute sagen, sie führen flott, was aber in der Praxis SEHR unterschiedlich aussieht.
Da mich das Reifenthema sehr interessiert, werde ich bei MOTORRAD nachfragen, ob es einen neueren Reifentest für Reise-Enduros gibt.

Viel Erfolg bei der Auswahl, Yeti.





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