Eigenbau von Matthias aus Neuseeland


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Abgeschickt von Joerg am 04 Juni, 2003 um 20:55:35:

Antwort auf: Fussrasten tiefer, Lenker hoeher von Joerg am 02 Juni, 2003 um 10:12:07:

Hi,

Matthias aus Neuseeland hat mir gestern ein sehr interessantes Mail geschickt ... mit seiner Erlaubnis stelle ich das mal hier rein (der Gute ist zur Zeit mit Vorbereitungen fuer 6 Monate Australien beschaeftigt *seufz*). Ein paar Auslassungen sind in eckigen Klammern gekennzeichnet (hoffentlich kommen die durch das Forums-script durch ;-)

"Ich habe beides, Lenkererhoehung und Fußrasten selber gebaut, weil es hier [Neuseeland] alles dieses nicht gibt, und weil kein TUV sich dafür interessiert.

1. Lenker. Diese Teile, die man kaufen kann, sind in der Tat nix anders als Alukloetze mit längeren Schrauben. Für unsere GS ist die Form allerdings nicht ganz trivial. Die sind oben hohl geschnitten (damit das Lenkerrohr da rein passt, konnten wir aber mit 22mm Bohrer machen), unten bauchig, damit es in das entsprechende runde Stück an der Gabelbruecke passt. Meines hat 40 mm Erhöhung, und das ist so ziemlich das Maximum was die Züge zulassen. Beim Fahren macht es sich leicht positiv bemerkbar, beim Stehen weniger als ich gehofft hatte. Gut ist es fuer's Rangieren, Du hast viel mehr Gefühl und Power und kannst die Q bessere kontrollieren mit dem höheren Lenker.

2. Die Rasten waren mir bei Touratech zu teuer. Dann habe ich mir was ausgedacht: Erst ein Stück Pappe gebastelt zum Probieren, dann das Gleiche aus 3mm (Bau-) Stahlblech gebogen (3.5mm wie's Original gab's hier nicht, 3mm sind aber auch schon schwer zu Hause mit normalen Mitteln wie Schraubstock und Zwingen zu beherrschen). Nach langem Hin und Her habe ich eine Form entworfen, wie ich eine passende Raste aus einem Stück (ohne Schweißen!) bauen konnte (Foto). Eine Flex ist auch "handy". Das Wichtigste ist der Anschlag am Rahmen, und die genaue Plazierung der Scharnierloecher. Einen halben mm vertan und schon hängt die Raste schlapp nach unten. Nach vielen Stunden Planen, Biegen, Flexen und Feilen bin ich ganz happy mit dem Resultat (Nachteile, see below).

2.1 Bei mir sind die neuen Rasten etwa "symmetrisch" um die Befestigungsschraube nach unten und vorne, d.h. etwa 4cm tiefer und 4cm weiter vorne, ca. 5cm totaler Versatz. Das macht die Sitzposition (Winkel in den Knien, besonders bei langen Beinen) entscheidend bequemer, deutlich spürbar nach dem Umbau, allerdings schnell vergessen nach ein paar Trips. Da ich ca. 20 - 30 Mm in AU zu verbringen gedenke, erschien mir das sinnvoll. [ Hinweis: Matthias misst 186 cm ]

2.2 Schalthebel und Bremse. Bremse scheint irgendwie kein Problem [... ] Ich dachte auch, da müsste ich nun was ändern, ist aber wirklich nicht nötig. Evtl. würde ich eine kleine Verlängerung an das Bremspedal murksen, um es um ca. 3 cm nach vorne zu erweitern.

Wie Du dem Foto entnehmen kannst, habe ich den Schalthebel völlig neu gebaut. 3 Gründe: (1) war mein Bronze Lager nach fast 200Mm völlig ausgenudelt und der Hebel wackelte nur so herum. (2) haben im Forum Viele von der drehbaren Walze und deren Vorzügen geschwärmt. (3) wollte ich eine Vorrichtung, die man auf die originalen sowie die veränderten Fußrasten anpassen kann. Du siehst eine neue Bronzebuchse die in einem Aluteil klemmt. Der Hebel ist aus einer kräftigen 12mm Aluplatte gefräst. Die Form habe ich so geschätzt [...] Die Buchse wird mit einer 5mm Inbusschraube (siehe Schlitz) geklemmt. Dann ist da mächtig Platz um mit Bohrlöchern herum zu experimentieren. Das Kugelteil fuer's Gestänge ist ein original BMW Teil, welches am Getriebehebel weiter oben verbaut wird, Kosten ca. E3, 6mm Gewinde.

Die Schaltrolle ist eine M6x60 Inbusschraube in das Aluteil gedreht, Kontermutter auf der anderen Seite. Darauf dreht sich eine Nylon-Roehre mit Auto-Heizungs-Schlauch als Fuss-Gummi. Wie Du siehst, habe ich mehrere Positionen ausprobiert. Die hinterste funktioniert prima mit der original Raste. Wenn ich mit der Einstellung für die veränderten Rastenanlage zufrieden bin, werde ich den Hebel noch mit dicken Bohrungen erleichtern (momentan lässt sich runter wesentlich leichter als hoch schalten :) sowie pulverbeschichten so wie die Rasten. Die Raste hat übrigens 3 Löcher unten in der Kuhle wie's Original, damit Schlamm und Wasser weg können wie beim Original, sieht man aber auf dem Foto nicht.

2.3 Nachteile: Was [...] nie einer erwähnt hat ist, dass (1) der Kickstarter (wenn man ihn hat) nunanstatt elegant ein paar cm an der Raste vorbeizugehen nun genau auf der Raste landet! Meine Q lässt sich damit zwar immer noch ankriegen ist aber Sch... (2) Der Seitenstaender, der sich sowieso nur schlecht erreichen ließ, ist nun überhaupt nicht mehr runter zu kriegen, während man auf'm Mopped sitzt. Dazu habe ich mir eine Verlängerung anschrauben (anschweißen waer sicher besser) müssen. (3) Man kommt eindeutig früher mit den Fuesse (Stiefeln) an den Boden, besonders, wenn man zu zweit fährt und/oder mit viel Gepäck. Bei glatter Fahrbahn ist es zunächst nur ein sanftes Schleifen, aber wenn da mal ein Hubbel den Fuß greift [...] !

Trotzdem, vor allem nach all der Arbeit, werde ich wohl damit in den nächsten 6 Monaten in AU herumfahren, da sind die "Geradeaus-Km" sehr hoch, d.h. kaum Kurven und viele Stunden mit wenig Beinbewegung bei hohen Temperaturen."

So, und jetzt die technischen Detailfragen bitte an Matthias richten ;-)

Muhgruss aus Lausanne!

- Joerg



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