Re: Crosse - Enduro?


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Abgeschickt von Eric am 28 April, 2006 um 23:01:15:

Antwort auf: Crosse - Enduro? von Emelausem am 28 April, 2006 um 12:00:12:

: Kann mir mal von Euch Spezialisten bei dieser Gelegenheit den Unterschied zwischen einer Enduro und einem Crosser erklären? :

Was die Technik angeht hat es ARAL ja schon ganz gut beschrieben. Die Getriebe sind übrigens auch völlig anders abgestuft. Ein Crosser hat weniger Gänge in einem engeren Bereich. Aus diesem Grund ist die Endung bei Yamaha Enduro's auch "WR" was für "wide range" steht. Damit ist die Getriebeabstufung gemeint. Ein Crosser läßt sich deshalb auch in Endurosektionen nicht so optimal bewegen. Ihm fehlen die sehr langsamen und der sehr schnelle Gang.

Ich habe da übrigens noch was im Netz gefunden was die unterschiedlichen Fahrernaturen recht gut beschreibt ;-)


Gruß Eric

Was den Crosser vom Endurofahrer unterscheidet:
Der Crosser hat seine "Gegner" direkt vor, neben oder hinter sich, oft auch mehrere um sich herum, und versucht - quasi mit dem Messer zwischen den Zähnen - den vor sich zu überholen, den hinter sich am überholen zu hindern. Dazu packt er seine ganze Trickkiste aus und ist in der Lage, sich körperlich zu verausgaben, bis ihm schwarz vor Augen wird.

Der Endurofahrer fährt gegen die Zeit, hat also keine Gegner, an denen er sich orientieren kann, sondern muss vom Start bis ins Ziel zu jeder Sekunde sein Bestes geben. Er gibt auch nicht auf, wenn es ein paar Kurven nicht optimal gelaufen ist.
Wenn der Crosser vor seinem Gegner fährt, kann er in Streckenabschnitten, in denen Überholen nur schwer möglich ist, auch einmal etwas gemütlicher fahren - sich ausruhen - weiss er doch: der Gegner kommt nicht vorbei und merkt natürlich, dass er gebremst wird, ärgert sich und das verleidet ihn vielleicht zu dem Fehler, der dem Vordermann zum Sieg verhilft.
Warum soll ein Crosser mehr tun als unbedingt nötig??
Im Gegensatz dazu liest der Endurofahrer in der Ergebnis liste, dass sein schärfster Rivale gerade mal 0,2 Sek. schneller war als er selber und ärgert sich fürchterlich. "Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich in dieser oder jener Kurve mit etwas mehr Kraftaufwand diese 0,2 Sek. und nochmals 0,2 Sek. dazu herausgeholt. Dieses Ergebnis schult ungeheuer. Nie wieder wird der Endurofahrer dem inneren Schweinehund nachgeben und sich faul auf die Sitzbank setzen, sondern immer wird er vom Anfang bis zum Ende mit vollem Einsatz kämpfen. Es geht ja immer um diese verdammten 0,2 Sekunden.
Fazit: Der Crosser braucht etwas, das ihn anstachelt; einen Hasen, den er jagen kann ( Killerinstinkt ), oder einen Angreifer, dessen einen Angreifer, dessen Attacken er abwehren kann ( Zweikampf-Suchtverhalten). Dann setzt er ungeahnte Energien frei und wächst über sich selbst hinaus. Fehlt aber dieser aufpeitschende Moment, dann plätschert er träge vor sich hin und freut sich auch noch dabei.
Der Endurofahrer dagegen gibt sein Bestes, vom Start bis zum Ziel, auf dem ersten Platz oder auf dem letzten. Er hat sich zu diesem Wettkampf entschlossen und dann kämpft er auch - notfalls gegen Windmühlen.
Er lässt sich niemals hängen, auch dann nicht, wenn der Wettkampf an die Grenze des körperlich Machbaren geht und das "Aufgeben" noch so verlockend erscheint.



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