Kinematik des Kreuzgelenks


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Abgeschickt von hansen am 06 Maerz, 2007 um 19:40:05:

Antwort auf: Re: Verdrehungen von Chrissi am 05 Maerz, 2007 um 19:18:21:

Hallo Chrissi und alle anderen Interessierten,

hier ein Auszug aus dem Wikipedia-Artikel "Kreuzgelenk" (http://de.wikipedia.org/wiki/Kardangelenk):

- Zitat 1 Anfang -

Das einfache Kreuzgelenk erzeugt, wenn es unter Beugewinkel läuft, eine Ungleichförmigkeit, d.h. die Antriebsseite läuft mit konstanter Geschwindigkeit, während auf der Abtriebsseite die Geschwindigkeit schwankt. Diese Ungleichförmigkeit, die auch Kardanfehler genannt wird, nimmt mit dem Beugewinkel des Gelenks zu.

Eine klassische Lösung, um das Problem zu beseitigen, ist entweder die Z- oder die W-Anordnung zweier Kreuzgelenke. Dazu geht man von einer dreiteiligen Gelenkwelle aus, deren Teile durch zwei Kreuzgelenke verbunden sind. Nun wird die Gelenkwelle so verbaut, dass alle drei Teile der Welle in einer Ebene gebeugt werden, wobei die Winkel zwischen äußeren Wellen und der mittleren Welle jeweils gleich sind - entweder im gleichen Sinn (W-Anordnung) oder im entgegengesetzten Sinn (Z-Anordnung). Eine zusätzliche Bedingung ist, dass die Gabeln der mittleren Gelenkwelle in einer Ebene liegen. Damit hebt sich die Drehungleichförmigkeit für die gesamte Gelenkwelle auf. Das Mittelstück läuft jedoch weiterhin ungleichförmig.

- Zitat 1 Ende -

Die Paralever-Welle ist eine Gelenkwelle in Z-Anordnung, bestehend aus den drei Teilen Getriebeausgangswelle, Gelenkwelle und Eingangswelle des Achsantriebs. Wenn die beiden Gelenke gegeneinander verdreht sind, funktioniert der Ungleichförmigkeitsausgleich nicht mehr, je größer der Verdrehwinkel, umso größer die Ungleichförmigkeit (-> überlagerte Drehschwingung), die dann von den beiden Ruckdämpfern in der Gelenkwelle und im Getriebe ausgeglichen werden muß. Wenn man sich dann klar macht, daß die Gelenkwelle einer R100GS nach 100 Tkm etwa 65 Mio Umdrehungen hinter sicht hat, wundert man sich nicht mehr, daß die Lager in den Gelenken irgendwann aufgeben.

- Zitat 2 Anfang -

Lässt man die Kreuzgelenke eng zusammenrücken, kann man sie auch als Paar verbauen und wie ein einzelnes Gelenk einsetzen. Robert Hooke beschrieb diese Idee bereits 1683.

- Zitat 2 Ende -

Das berühmt-berüchtigte Guzzi-Kreuzgelenk ist so eins.

Ein ausführlicher Artikel hierzu ist hinter dem Link unten.

Viel Spaß beim Lesen
Hansen




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