Re: Gabelumbau an 92er GS


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Abgeschickt von flo am 25 November, 2003 um 09:56:32:

Antwort auf: Gabelumbau an 92er GS von Teekännchen am 18 November, 2003 um 13:57:25:

HAllo!

Zum Thema Gabelumbau wurde schon viel erzählt, ich hab allerdings auch schon einige Varianten selber ein/umgebaut und gefahren, die Erfahrungen decken sich teilweise auch mit denen von Ölzeug:

BMW Sportkartuschen (entsprechen übrigens 1:1 dem Innenleben der MAgnum Gabel) funktionieren sehr gut, wenn man den Serienfederweg behalten will! Hatte ich in meiner letzten Paralever GS.

White Power Upside Down (war in meiner HPN Adventure): Wurde und wird nach wie vor von HPN eingesetzt, wenn auch meistens ältere Varianten: ist sehr robust, leicht und ausreichend steif, Federweg je nach Modell zwischen 285 und 305mm und hat eine mittelmäßig wirksame Dämpfungsverstellung. Mit ein bisschen Abstimm KnowHow, anderen federn und anderem Öl sowie optimiertem Füllstand lässt sich ein sehr guter Abstimmstand fürs Gelände finden. Die Gabeln sind sehr gut für sportlichen Offroad-Einsatz mit richtig ruppigen Strecken und Sprüngen, auf der Straße und auf Schotterpisten ist das Ansprechverhalten fast aller WP Gabeln stark verbesserungsbedürftig! Das Liegt zum ersten in den relativ hohen fertigungstoleranzen in der Gabel selbst und bei den Brücken, zum anderen am hohen Gewicht der GS, das die alten USD Gabeln mit dünnen Rohren tendenziell zum verkanten bringt, bzw. an den größeren Durchmessern der neueren 48er WP USD bzw 50er Extreme Gabeln (konventionell, hat ein Spezl von mir drin), welche ein generell hohes Reibungsniveau aufgrund des größeren Durchmessers haben. Abhilfe schafft hier eine sorgfältige Überarbeitung der Gabel (Führungen, Rohre polieren etc.) und idealerweise hochwertige gefräste Brücken à la HPN (geringere Toleranzen in der Parallelität, mehr Steifigkeit). Es gibt natürlich auch positive Ausnahmen beim Ansprechverhalten...

Marzocchi Magnum 45/50 (fahr ich jetzt in meiner Selbst auf/umgebauten HPN-Light):

welche der beiden ist eigentlich egal, Funktionieren beide traumhaft mit sehr geringen Losbrechkräften (top Komfort), hoher Durchschlagfestigkeit (bei richtiger Abstimmung) und sehr wirksamer verstellung (von oben währen der Fahrt möglich). Manche sagen den Magnum Gabeln schlechte Qualität (insbesondere häufige Undichtigkeiten) nach, ich hab im letzten Jahr auf ca. 13Tkm mit überwiegendem Offroad-Einsatz (Rallyes, IGE-Enduro, Rumänien...) trotz sehr harter Gangart keine Probleme gehabt und kenne dies auch von anderen nicht. Gewicht etwas höher als die WP USD, Steifigkeit ähnlich. Die Magnum kann man mit sehr einfachen Mitteln im Federweg reduzieren (z.B. 250mm für Serien-GS)

Beide Gabeln bekommst Du auf Ebay oder sonstwo gebraucht, wobei der Zustand oft ziemlich schlecht ist! Hier lohnt genaues Nachfragen. Wenn Du Glück hast, findest Du eine Gabel mit Vorderrad, Brücken und Bremse, wobei das dann auch noch nicht reicht. Das Steuerrohr muss geändert werden (auspressen, geeignetes Rohr anferigen und einpressen), die Bremse der "normalen" KTMs kannst Du für eine serienmässige GS vergessen, wenn die Gabel von einer Supermoto oder Adventure stammt und die 320er oder 300er Bremse verbaut hat, gehts grad so, ist aber nicht berühmt mit dem kleinen Bremssattel. Mit richtigem Bremssattel (4-Kolben, z.B. Brembo Gold) )wirds deutlich besser.
Bei beiden Gabeltypen empfiehlt sich eigentlich eine speziell angeferigte Brücken/Steuerrohr-Einheit, um den nötigen Lenkeinschlag und die richtige Lenkgeometrie (Nachlauf) hinzubekommen. Dazu kannst Du mich auch gern mal anmailen, ich habe da verschiedene Daten. Kostet bei HPN richtig viel Kohle, bei Gletter etwas weniger (ist auch nicht ganz so gut gemacht) und bei Eigenbau noch weniger (ein Spezl von mir lässt demnächst welche fräsen...). Dazu kommen dann neue Distanzhülsen für´s Vorderrad, längere Achse etc.
Außerdem sollte midestens eine 300er KTM Scheibe mit 4-kolben Sattel verbaut werden. (Diese Komnbination reicht bei meiner 170kg HPN für sportliche Passfahrten ganz gut aus).
Du siehst also, so ganz schnell und billig gehts zwar auch (KTM Komplett aus LC4 oder Adv. mit neuem Steuerrohr), die optimale Lösung ist das aber nicht!

Außerdem musst Du unbedingt am Heck was machen, um die Geometrie in der Balance zu halten! Über Rahmenverstärkungen sollte man dann auch nachdenken, insbesondere wenn Du damit mit mehr als in die Eisdiele Fahren willst. Die Verstärkungen sind nicht nur dringend nötig beim Geländebetrieb sondern bringen ein gewaltiges plus an Fahrstabilität und damit Fahrspass.

Ich würde mir überlegen, was Du mit dem Moped machen willst (Offroad-Sport, Reisen mit Beladung auf Pisten, ...) und was Dein Budget/Zeitplan/Handwerksgeschick dazu sagen. Halbe Sachen sind halt meist nur auf den ersten Blick die bessere Wahl und machen oft nur den halben Spaß.

Viel Spaß beim Umbau, Gruß Flo



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