Re: Mehr Sprit /weniger Sprit


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Abgeschickt von rainer-r am 12 November, 2002 um 21:59:04:

Antwort auf: Re: Mehr Sprit /weniger Sprit von oelzeug am 12 November, 2002 um 00:26:43:

Hallo Andreas, Hallo Oelzeug,
und Hallo an all die Vergaser-Interessierten.

also, einen habich noch!

Aber zunächst mal vorab:
1. sollten wir das Ganze nicht zu verbissen sehen
2. bleibts (für mich jedenfalls) interessant; hoffentlich langweilen wir die anderen nicht.
(sonst haben wir nacher nix mehr für Nikos oder Joergs Vergaser-Kurs übriggelassen)
***grins***

3. beim nächsten Mal fass ich mich wieder kurz, aber das muss jetzt einfach mal etwas umfangreicher
beschrieben werden.

ok, also los...

inkl. Antwort auf die Bemerkung von Oelzeug:

>>>>aaaber.. bis heute abend wird sich erstmal überlegt,was ein lufttrichter ist,
welchen vorteil es hat, diesen variieren zu können... stichwort beschleunigerpumpe..
und wozu eigentlich die drosselklappe da ist.

Zur Drosselklappe: wird die Drosselklappe mittels Gaszug geöffnet entsteht infolge der stärkeren
Luftströmung ein höherer Unterdruck auf der Zyl.seite ggü. der Lufi-Seite.
(ich weiss Andreas, eigenlich ist der Unterdruck auf dieser Seite der Diff-Druck zum Aussendruck,
aber das ist eigentlich unerheblich)

Aber die Druckänderung (also der an der Zyl.seite herrschende Unterdruck) ist beim "Gasgeben"
sprich Drosselklappenöffnung (also Beschleunigungsversuch) nur von der Luft-Strömung abhängig.
Dieser Unterdruck zieht den Sprit durch die Nadeldüse. Und zwar jetzt bischen mehr also kurz vorher.
Mit anderen Worten, der grössere Kraftstoffstrom saugt dabei kurzzeitig eine höhere Menge
Kraftstoff mit sich mit.

Hier sei vorweg bemerkt: flutscht der Kolben zu früh hoch, reisst der Luftstrom eben
kurzfristig mehr Sprit, da die Nadel mehr freigibt.

So jetzt kommt das mit dem Kolben und der Naddel ähh... Nadeldüse(resp. Düsennadel):
Der Kolben sorgt dafür, dass der Luftquerschnitt an dieser Stelle so geregelt wird, dass eine
Mindestströmungsgeschwindigkeit und deshalb auch ein Mindestunterdruck, welcher zur Förderung von
Kraftstoff ausreicht, nicht unterschritten werden kann. Würde der Kolben zu früh hochziehen, wäre
der Druck ggf. zu gering. U.a. deshalb sind lasche Federn doof.

Also das heisst, dass bei geringerer Drehzahl die Öffnung klein gehalten wird, sodass die Luft eine höhere
Geschwindigkeit erreicht und durch die, an dem Engpass enstehenden Verwirbelungen, sich gut mit dem Kraftstoff
vermischt. Steigt die Drehzahl infolge "Gasgebens" wird der Durchmesser vergrössert.

Der Kolben wird aufgrund des Differenzdrucks (also je nach angesaugter Luftmenge bei Öffner der Drosselklappe)
gegen die Feder hochgezogen (dafür gibts entsprechende Bohrungen und Kanäle) bis oberhalb der Membran,
der gleiche Druck herrscht, wie im Vergaserdurchlass. Der Differenzdurck ist hier der Druckunterschied zwischen
der Lufi-Seite und der Zyl.seite des Vergaserdurchlasses.

Bei langsamen Gasgeben und beim Vollgasbeschleunigen aus geringen Drehzahlen sorgt auf diese Weise
der Druckregler für einen Mindestunterdruck, der flach ansteigt, bis der Regelkolben den
Vergaserdurchlaß vollständig freigibt hat. Ist er ganz offen arbeitet der Vergaser
wie ein Drosselklappenvergaser mit festem Lufttrichter.

Würde man den Querschnitt mittels Regelkolben nicht variieren, hätte man also kaum eine
Chance auf konstante Strömungsgeschwindigkeit mit dem Ergebnis, dass man keine optimierte
Gemischaufbereitung erhält. Und! man könnte den Mindestunterdruck nicht aufrecht erhalten!
Das der Motor dann nicht schön läuft ist sicher klar.

Im Teillastbereich sowie bei Vollgas und geringer Drehzahl, also wenn der Regelkolben den
Vergaserdurchlaß teilweise verengt, wird weniger Kraftstoff benötigt als bei Vollgas und
hoher Drehzahl. Der Zufluß des Kraftstoffes zum Vergaserdurchlaß muß deshalb gedrosselt werden.
Erreicht wird das mit einer Düsennadel, welche mit dem Regelkolben verbunden ist und in die Nadeldüse
eintaucht.

(Danke Andreas für deine Tipps, wobei mir die Idee mit der grösseren Düse und tieferer Nadel
neu war, aber klingt gut. Ich werde die Nadel aber erstmal eins höher setzen, der Rest scheint
in Ordnung zu sein.)

So!
Damit wären oelzeugs Fragen beantwortet (hoffe ich), gell ein Luftrichter ist nicht zum Zäpfle umfüllen gedacht!
und mit Andreas sind wir jetzt auch klar, oder?

Und mein Fazit dazu lautet: Knallis Problem mit dem dunklen Qualm ist ein Vergaser-Problem,
hat aber nix mit den Federn zutun. Sind sie aber echt viel zu lasch, könnte das Qualm verursachen
und nicht umgekehrt.

Also Knalli: sag uns wie die Kerzen aussehen und lass die Q im Zweifel ein
bischen rauchen! So schlimm ist das nicht.

Schöne Grüsse und gute Fahrt (Wetter geht ja)

RainerR





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