Re: Vergaserfunktion/Textauslegung-Nachtrag


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Abgeschickt von rainer-r am 08 November, 2002 um 10:28:10:

Antwort auf: Vergaserfunktion/Textauslegung von andreas am 07 November, 2002 um 09:59:57:

Hallo zusammen!

Noch ein Nachtrag zum Thema Druckverhältnisse beim Bing-Vergaser:
Auszug aus dem Original-BING-Datenblatt:
http://www.bing.de/shared/images/datenblaetter/type64.pdf


Wird am laufenden Motordie Drosselklappe (23) geöffnet, so entsteht
infolge der verstärkten Luftströmung im Vergaserdurchlaß ein Unterdruck am
Austritt der Nadeldüse (3), welcher Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse
durch das Düsensystem hindurch ansaugt.

Bei niedrigen Drehzahlen reicht der Unterdruck insbesondere beim Betrieb
von Viertaktmotoren nicht zur Lieferung einer ausreichenden Kraftstoffmenge
aus und muß deshalb mit Hilfe eines Druckreglers künstlich erhöht werden.
Der BING-Gleichdruckvergaser (z.B. Typ64) besitzt zu diesem Zweck einen mit einer
Membrane (16) zusammenarbeitenden Kolben (13), der unter seinem Eigengewicht
und der zusätzlichen Kraft einer Feder (22) den Querschnitt im Bereich des
Nadeldüsenaustritts verengt und damit Luftgeschwindigkeit und Unterdruck
dort wesentlich erhöht.

weitere Details:

http://www.bing.de/shared/images/datenblaetter/type64.pdf

Das bedeutet demnach:
Ist die Feder zu schwach, geht der Kolben zu schnell (bzw. zu früh) nach oben,
der Querschnitt wird nicht mehr wie gewünscht vereengt, und saugt damit weniger
Sprit durch die Nadeldüse, da der Unterdruck relativ niedriger wird.

Das heisst zunächst: Gemisch wird "magerer". (weniger Sprit, mehr Luft)
Nach meiner Auffassung ist damit die Aussage bzw. Beschreibung von andreas
absolut richtig und zutreffend. (nix da mit 6 setzen sondern 1 plus)


Andererseits geht die Nadel weiter hoch und gibt überproportional mehr Sprit frei.
D.h. Gemisch wird "fetter".

Und ich glaube, dass dieser Umstand sich stärker auswirkt. D.h. ich denke, eine Düsennadel, die zu flott hochgeht, gibt mehr Sprit frei als gewünscht, trotz des geringeren Unterdrucks.

Desweiteren bin ich davon überzeugt, dass wenn die Federn nicht wirklich völlig im Eimer sind, müssten sich die beiden Effekte weitgehend kompensieren. Der Motor läuft dann nur nicht
gleichmäßig "hoch" und "runter".

Vor allem das "Gaswegnehmen" dürfte etwas zäh sein, wenn die Federn ausgelutscht sind, da der Kolben nicht schnell genug runtergeht oder gar flattert. Aber die Federn lassen sich ja prüfen.

In der Hoffnung etwas zur Klärung beigetragen zu haben...

Schöne Grüsse aus Rhein-Main

Rainer


:
: Für mich sagt dieser Abschnitt:
: >abhängig vom druckverhältnis delta pv gesteuert, wobei eine öldämpfung ein zu schnelles folgen verhindert und somit eine anreicherung bei schnellem beschleunigen bewirkt.<
: Druckverhältnis: Je mehr Unterdruck umso schneller/höher zieht dieser über die Membrane des Schiebekolben hoch (bis der Druck wieder konstant ist)Die Öldämpfung wirkt dagegen und läßt den Kolben eben langsamer nach oben steigen. In dieser Zeit herrsch dann natürlich noch ein höherer Unterdruck und damit wird mehr Sprit angesaugt (der Düsenqerschnitt ist ja auf den konstanten Druck angepasst welcher jetzt nicht herrrscht sondern eben Unterdruck)und das Gemisch fetter! Ist der Kolben dann oben angekommen stimmt das Druck Düsenquerschnittsverhältnis wieder und normales Gemisch strömt zum Motor.
: Ich wüßte nicht wie man das anders verstehen sollte. Bitte deine Textauslegung erklären.




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