Spieltrieb


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Abgeschickt von Yeti am 12 Oktober, 2007 um 10:18:41:

Antwort auf: Re: eine vllt noch nicht so bekannte Alternative ... von ~Clemens am 08 Oktober, 2007 um 23:40:08:

Hallo Clemens,

Du kennst einen Ventiltriebsexperten - waaauuw. Vielleicht hat der sich noch nicht geäußert, weil er das "Problem" in diesem Fall weniger bei "seiner Leibspeise" Ventiltrieb sieht, also bei den sich bewegenden Teilen, als vielmehr im schnöden Maschinenbau plus benachbarten Disziplinen. Es wäre auch gut denkbar, daß es ihm wie Dir "am Problembewußtsein mangelt".

Ich greife Deinem VTE also mal vor und vermute so vor mich hin, vermute, weil ich ja nichts weiß.
Ich weiß nicht, wieso sich das Axialspiel der Kipphebelachsenböcke im Betrieb vergrößern soll! Hat das schon mal einer GEMESSEN? Achse und Hebel haben den gleichen Ausdehnungskoeffizienten und ein Zuganker drückt einen geschlitzten Bock mit (je nach Drehoment- und Reibwertlage) 19000 bis 33000 N zusammen. Multipliziert mit dem Haft-Reibwert zwischen Achse und Bock kommt da eine erforderliche Verschiebekraft von etwa 4000 bis 6500 N heraus. Wenn Kopf und Achsen sich um 150° erwärmen, dann beträgt das Delta der Ausdehnung ganze 0,11mm. Und das soll sich da außen auswirken, trotz "angebratener" Zuganker? Versteh ich nicht.

Die Erfinder der einteiligen Böcke erzählen alle, wie ihr System funktioniert - hoffentlich hört das System auch gut zu und macht das so:
- An den einteiligen Stahlböcken gefällt mir nicht, daß das oben errechnete gute Zehntel Mehrausdehnung des ohnehin gepeinigten Kopfes direkt an der Kontaktstelle zwischen Kopf und Bock auftreten möchte, von der Reibkraft, Werte wie oben, jedoch gehindert wird. Entweder muß da etwas reiben oder etwas verformt werden, oder?
- Beim einteiligen Alu-Bock der von Gerd entdeckten Variante verstehe ich die schwimmende untere Achslagerung nicht: Es mag ja sein, daß die Achse mit kleinem Spiel (Wieviel? Das wäre Spiel in Kraftrichtung !) in die Bohrung gesteckt wird. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, daß das bißchen "hochfestes Alu" um die Schraubenbohrung herum der Kraft des Zugankers, Werte siehe oben, widersteht: Ich glaube fest, ich weiß ja nichts, daß die Achse diese Kraft aufnimmt, nachdem die Bohrung oval gedrückt wurde > Schluß mit schwimmend. Meine vereiste Vorstellung geht auch davon aus, daß die Zugankerkraft die geschlitzte Seite des Alu-Bockes "um die Achse wickelt". Oder erkenne bloß ich nicht, daß Querschnitt Al-Bock mal E-Modul gleich hoch ist wie beim Serienteil, also gleiche Steifigkeit vorliegt? Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann betrifft das die Erhaltung der Schraubenkraft und damit das Wohlergehen der Kopfdichtung. - In der Beschreibung dazu sind weitere Punkte, die mir auffallen, aber ich will hier nicht rummeckern.

Was mich brennend interessieren würde ist, wie die Tätigkeit des Kipphebels unter Serienbedingungen bei 6000-oder-was-auch-immer U/min aussieht - unter dem Stroboskop betrachtet.

Mir tun sich da mehr Fragen auf als ich Antworten auf ein für mich nicht existierendes Problem bekomme. Deshalb lasse ich die Kipphebellagerung meines Motors wie sie ist: Sie ist etwas liedrig, aber ich weiß keine Bessere an der Stelle, und sie workt schon 103 Tkm unauffällig vor sich hin: Die Hebel haben in Achsrichtung kein fühlbares Spiel. Das E-Ventil bekommt 0,1 Spiel, das A-Ventil 0,2. Besonders bei der letzten Prüfung nach dem Kontern drücke ich mit dem freien Daumen gegen die Einstellschraube, damit zwischen dieser und der Nockenwelle alles Kraftschluß hat und mein Prüfspiel wirklich zwischen Hebel und Ventil anliegt. Die E-Lehre geht dabei saugend durch, die A-Lehre stramm. So funktioniert das, auch akustisch akzeptabel.

Ich hoffe, daß ich keinen Denkfehler eingebaut habe. Ob sich Dein VTE noch meldet? Abwarten.


Gruß Yeti ;-).



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