Re: eine vllt noch nicht so bekannte Alternative ...


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Abgeschickt von ~Clemens am 08 Oktober, 2007 um 23:40:08:

Antwort auf: Re: eine vllt noch nicht so bekannte Alternative ... von Gerd am 08 Oktober, 2007 um 09:34:42:


: Einem strammen, also mindestens 20-pfündigen KipphebelaxialspielundeinteiligeKippphebelböcke-Thread entspannt engegensehend, verbleiche ich

: mit besten Qrüßen, Gerd


Hallo Gerd,

eigentlich wollte ich bei diesem Thema ja unserem Ventiltriebsexperten den Vortritt lassen - aber wenn der nicht will, obwohl seine Leibspeise auf dem Tisch steht, dann probier ich's halt mal.
;-)
Zunächst mal zum Preis: Man erhält vier CNC-gefräste Böcke (Stundensatz ~ 100,-€), die in mindestens zwei Aufspannungen (drei, falls auf der Unterseite Zentrierbünde stehen) gefertigt werden, plus die Arbeit an den Kipphebeln, plus die ganzen Kleinteile, darunter vier Axialnadellager. Also ein Rittergut verdient der Anbieter damit nicht - und ob das Ergebnis/der Nutzen den Preis rechtfertigt, muß jeder selbst entscheiden.

Daß man den Kipphebel mit 'ner Feder auf einer Seite anlegt, das gibt's/gab's schon oft. Meist halt mit ner Schraubenfeder, die über die Achse geschoben ist, aber dafür ist hier kein Platz. Der hier macht's deshalb mit 'ner Tellerfeder (oder vermutlich 'ner Wellscheibe) - und wenn's die nicht zerreibt, dann wird's wohl funktionieren.

Einteilige Kipphebelböcke aus Stahl wurden mir zum ersten mal von (Sagichnicht) ans Herz gelegt und zwar mit den bekannten Argumenten. Mir waren sie zu schwer und zu teuer und außerdem mangelte es mir auch am Problembewußtsein. Jedenfalls hatte ich das Axialspiel auf 100.000 km niemals nachstellen müssen und seit der Motorrevision sind schon wieder über 60.000km problemlos vorbeigezogen, in denen ich noch nicht mal danach geguckt habe - weil halt nix klappert. Sagichnicht hat dann noch ein Resonanzproblem erwähnt, das die Originalkonstruktion angeblich hat und das seine Böcke angeblich lösen (aufgrund der großen Masse), aber das kann ich erstens nicht beurteilen, zweitens ist es mir noch nie aufgefallen und drittens ist Sagichnicht beruflich mit akustischen Aufgabenstellungen befaßt, sodaß ich ein wenig Unbehagen hatte, ob er nicht hier seine spezielle Sicht der Welt etwas überstrapaziert.

Besonders glücklich finde ich die Originalkonstruktion übrigens auch nicht, und ich hatte bei meiner /5 schon immer den Verdacht, daß die Gleitlager der Kipphebel deshalb so schnell verschleißen, weil die Achsen durch die Wärmedehnung des Kopfes krumm gezogen werden - und nicht etwa durch das Anziehen der Stehbolzen, wie es immer kolportiert wurde und was man mit einem völlig albernen Haltewerkzeug verhindern sollte.

Daher finde ich es grundsätzlich mal 'ne gute Idee, die Achse nur auf einer Seite festzuspannen und die andere schwimmen zu lassen. Das ist die "Erfindungshöhe" die m.E. auch Respekt verdient. Bloß frage ich mich, warum baut er dafür die bekannte Konstruktion (sei sie nun ursprünglich von Sagichnicht, Weierstall oder sonstwem) so penibel in Aluminium nach, wenn doch diese einteilige Bauweise nur dazu diente, den Abstand der Böcke von der Wärmedehung des Kopfes zu entkoppeln? Das hätte er doch viel billiger haben können. Einfach die oberen Lagerböcke so lassen, wie sie sind (Serienteil) und die unteren ungeschlitzt und mit seinem Schiebesitz versehen aus Stahl neu anfertigen. Dann wären doch alle Spatzen gefangen! Vielleicht hätte sich unten noch der ein oder andere Millimeter einsparen lassen, um Platz für einen schmalen Stellring zu schaffen, den man auf die Achse klemmt. Dann hätte man auch die Feder nicht gebraucht, und das Axialspiel wäre bis ans Ende aller Tage konstant.

Hmm?


Gruß,

Clemens





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