Re: Tipps Piemont????


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Abgeschickt von Chrissi am 13 August, 2007 um 16:46:43:

Antwort auf: Re: Tipps Piemont???? von hansen am 13 August, 2007 um 15:13:08:

Hallo Hansen,

habe die 1:50000 Karten zu Hause...bei Studium ist mir eigentlich kein Weg aufgefallen...aber der GTA sieht ganz interessant aus...besonders dieser Artikel ist mir aufgefallenen!Da kann mann bestimmt eine Menge Spaß haben...besonders wenn man einige Volksgenossenen triftt, die sich auch im Internet schlau machen!!!

"Das Befahren von Maultierpfaden, Naturstraßen und Wanderwegen außerhalb des öffentlichen Straßennetzes durch motorisierte Fahrzeuge ist in der Region Piemont - jedoch leider nicht in sämtlichen Regionen Italiens! - durch ein regionales Gesetz ausdrücklich verboten. Hiervon sind natürlich ausgenommen die von Bergbauern, Viehhirten und Waldarbeitern durchgeführten Transporte sowie schwere Notfälle und Waldbrandbekämpfung. Derzeit übt die rücksichtlose Fahrzeug- und Freizeitindustrie sehr starken politischen Druck aus, um dieses Verbot landesweit aufzuheben und die Befahrung beispielsweise von Bergwegen aller Art durch Geländeautos, Motorräder, Quads, Trials und ähnliche Folterwerkzeuge für Bergwanderer und Naturfreunde durch das geplante Gesetz 2991 zu legalisieren. Bitte helfen Sie als GTA-Weitwanderer mit, diesen Wahnsinn zu stoppen. Sie haben die volle Unterstützung der italienischen Verbände CAI = Italienischer Alpenverein, CIPRA, Legambiente, Mountain Wilderness, Pro Natura und WWF. Aus unserer Erfahrung heraus empfehlen wir folgendes Vorgehen:

Motorfahrzeuge machen im menschenleeren GTA-Gebiet einen wahnsinnigen Lärm, und man kann sich deshalb meistens schon lange im voraus auf eine Begegnung einstellen. Nutzen Sie das aus, der Überraschungsvorteil ist voll auf Ihrer Seite. Im Idealfall können Sie sogar aus einer versteckten Position heraus ungesehen fotografieren oder filmen!
Sobald Sie das Fahrzeug sehen, machen Sie mehrere Fotos aus der Ferne und aus der Nähe. Bei Digitalkameras stellen Sie vorher auf Serienbilder und lassen den Finger schöööön lange auf dem Auslöser, bis der ganze Spuk vorüber ist.
Schreiben Sie sofort das Kennzeichen des Fahrzeugs auf und wann und wo die Begegnung stattgefunden hat.
Lassen Sie sich auf keine Diskussionen mit dem Fahrer ein. Beantworten Sie keine Fragen und reden Sie Chinesisch oder Schwäbisch oder Läggmeamarsch. Sehr eindrucksvoll ist es, sich schon zuhause beispielsweise hier das entsprechende Gesetz herunterzuladen, sich ein paar Kopien auszudrucken, Artikel 11 Satz 2 rot anzustreichen, in den Rucksack zu packen und sie dem Umweltsünder an Ort und Stelle schwungvoll zu überreichen!
Wenn Sie Italienisch sprechen, machen Sie eine Anzeige beim nächsten Carabinieriposten unter nachdrücklichem Bezug auf Legge Regionale 32 del 2 novembre 1982, "Norme per la conservazione del patrimonio naturale e dell'assetto ambientale. Art. 11 - Fuoristrada. Su tutto il territorio regionale è vietato compiere, con mezzi motorizzati, percorsi fuoristrada. Tale divieto è esteso anche ai sentieri di montagna e alle mulattiere." Als Beweis legen Sie fallweise Zeugenaussagen und die Fotos vor. Während einer GTA-Weitwanderung durch die Pampa ist das unrealistisch, und Italienisch sprechen Sie vielleicht sowieso nicht. Zuhause lassen Sie sich deswegen von jemandem, der Italienisch spricht, einen entsprechenden Brief aufsetzen. Diesen schicken Sie per Einschreiben, zusammen mit den Beweisen, an die Carabinieri in der dem Vorfall am nächsten gelegenen (Klein-) Stadt XYZ und, noch wichtiger, als Kopie an das dortige Tourismusbüro (Ufficio del Turismo, ...) und an den Alpenverein (Sezione XYZ del Club Alpino Italiano, Commissione Tutela Ambiente Montano, ...) sowie unbedingt an diese beiden Adressen. Den nächsten Carabinieriposten mit vollständiger Postadresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse und Lageplan finden Sie hier unter Cittadino - Informazioni - Dove siamo - Elenco Comandi Carabinieri per Provincia. Die Zuständigkeiten in Italien überschneiden sich oft, Sie sollten sich daher auch wenden an die paramilitärische Forsttruppe, die unter anderem für Ökosysteme, Schutzgebiete, Umweltschutz, Waldbrandbekämpfung, Wildererunwesen und Zivilschutz bei Überschwemmungen und so weiter zuständig ist und die eine auch für Bergwanderer sehr informative Webseite hat, und an die Straßenpolizei. Sehr nützlich sind auch Berichte an die dortige Lokal- und Regionalzeitung, denn gerade im hochentwickelten Piemont wird der Umweltschutz von Meinungsführern immer stärker betont, und Zeitungsredakteure berichten mit dem größten Vergnügen über heimliche und/oder verborgene Umweltsauereien.
Seien Sie nicht fanatisch, sonst nimmt man Sie nicht ernst. Die totale Narrenfreiheit, die die soge- und selbsternannten vollfetten "Grünen" bei uns genießen, gibt es woanders nicht. In Italien dagegen gibt es noch so etwas wie einen guten Stil, und mit Höflichkeit und Geduld kommen Sie sehr viel weiter. Take the Asian approach!
Natürlich haben auch die Einheimischen von derartigen Umweltsauereien zunehmend die Nase voll. Franco Dragoni aus Varese schreibt in der Zeitschrift Lo Scarpone Februar 2006 des CAI: "Una sola, grande amarezza. Appena lasciato il rifugio Antermoia, iniziata la discesa verso la val Duron in prossimità del Pas de Dona, mi sono imbattuto in tre motociclisti che se ne andavano a conquistare la Cima del Montel. Mi chiedo: pur ammettendo che la moto può essere considerato uno sport, come mai a loro è permesso di salire sui sentieri in questo caso strettissimi, rovinando il fondo (le traccie lasciate erano ahimè vistosissime!), rompendo un silenzio meraviglioso e sopratutto costringendo chi cammina a buttarsi letteralmente fuori dal sentiero per non essere investito?"

Im übrigen ist es skandalös, daß insbesondere deutsche Umweltsünder sich beispielsweise hier im Internet darüber austauschen, wo man überall mit dem Motorrad oder mit sogenannten "Geländewagen" herumrasen kann. Offensichtlich sind diese Leute über die Einschränkungen zuhause derart frustriert, daß sie im Ausland völlig rücksichtlos "endlich mal die Sau rauslassen" (Zitat von hier), denn die Umwelt und die Gesetze beispielsweise in Italien, Kroatien oder Spanien sind ihnen scheißegal. Aus den einschlägigen Foren geht glasklar hervor, daß sich diese Leute über das - nicht nur im Piemont geltende! - ausdrückliche und umfassende Fahrverbot abseits öffentlicher Straßen sehr wohl im klaren sind!"

Wir sind halt doch ein Volk von Denunzianten!!!

Lange lebe die Q

Christian


: : ...auf einer Route die auf kaum einer Karte zu finden ist...

: Hallo Christian,

: eine Frage des Maßstabs, siehe Link.

: Grüße
: Hansen





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