Abgeschickt von rainer-r am 26 August, 2002 um 12:39:03:
Antwort auf: Abgerissene Schraube / ...und raus ist sie :-))))))))) von Niko am 26 August, 2002 um 10:47:23:
Du bist ja ein rechter Künstler!
Der Tipp ist aber brauchbar, nicht nur für Schaltgestänge!
: Einen wunderschönen, gutgelaunten guten Morgen Zusammen !
: Wie Ihre Euch vielleicht erinnert habe ich letzte Woche an dieser Stelle einen Hilferuf losgelassen nachdem mir die Befestigungsschraube des Schaltgestänges im Getriebe (Schaltbock ?) abgerissen war *AAAAARRRRGGGGGwutheulschnauff* . Ich habe Tipps, Warnungen und Reparaturangebote bekommen; nochmals vielen Dank dafür !! Hoflicherweise möchte ich Euch über das Ergebniss informieren. Der Schraubenstumpf ist raus *hoolllllllllaaaadiiiiiiiiyoooooooh*.
: Hier eine kurze aber wortreiche Zusammenfassung der Aktion:
: Ein etwa 2 cm langes Stück der 85mm langen M6 Befestigungsschraube sass in einer Tiefe von 56mm im Schaltbock. Ich hatte mich dazu entschlossen den Schraubenrest mit einem Linksdreher herauszuholen. Ich hatte wirklich keine Lust dazu das Getriebe auszubauen (kann ich) und dann auseinander nehmen zu lassen (kann ich nicht). Dazu sollte der zerklüftete Schraubenstumpf erst mit einem 3mm Bohrer angebohrt und dann mit einem 2mm Bohrer nachgebohrt werden. In das 2mm Loch sollte dann der Linksdreher zum Einsatz kommen. Das Problem bestand zum einen darin, dass der Zugang nur über die 25mm grosse Öffnung möglich war, in die normalerweise der Schalthebel hineinkommt. Ein weitaus grösseres Problem war die Führung der dünnen Bohrer und deren mögliches Abbrechen. Wie sollte ich seitlich, links neben der R100RT, auf dem Boden liegend ein 2mm Loch mittig auf einen zerklüfteten Schraubenstumpf setzen, der 56mm tief drin sitzt, und den ich während des Bohrens garnicht sehen kann ? (weil mir die Bohrmaschine in der Optik steht).
: Nach zweitägiger Meditation und Konsulation des Leiters unserer mechanischen Werkstatt bin ich auf die Idee mit dem Röhrchen gekommen. Ich habe mir also ein Röhrchen mit einem Innendurchmesser von 3mm (Bohrer !) und einem Aussendurchmesser von 4mm besorgt und auf eine Länge von 56mm zurecht geschnitten. Dies entsprach der Länge vom äusseren Rand des Schaltgestängeloches bis zum Schraubenstumpf im Schaltbock. Das eine Ende des Röhrchens habe ich mit Isolierband von 4mm auf 6mm verdickt. Somit sass dieses Ende fest im 6mm Gewinde des Schaltbocks. Das andere Ende des Röhrchens musste auch stabilisiert werden. Dazu habe ich eine 25mm runde Holzscheibe gebastelt, die wie ein Korken in das Schaltgestängeloch passte und in die ich ein mittiges 4mm Loch gebohrt habe. In dieses Loch habe ich das Röhrchen gesteckt und festgeklebt. Dann habe ich das Ganze in das Schaltgestängeloch geschoben und festgeklopft. Nun musste ich nur noch den 3mm Bohrer in das Röhrchen schieben und anbohren. Das ging saugut und ohne jedes Rütteln und Schlackern an der Bohrerspitze. Nachdem ich so angebohrt hatte habe ich das ganze entfernt und GANZ WICHTIG die Späne entfernt. Dazu habe ich einen dieser Wandtafelmagnete in entsprechend kleine Stücke zerbrochen und mit einer Spitzzange in's Bohrloch geführt. Die Späne konnten so ohne Probleme nach jedem Arbeitsschritt restlos herausgeholt werden. Dann habe ich die Holzscheibe mit dem Röhrchen wieder eingesetzt und mit dem 2mm Bohrer das eigentliche Loch für den Linksdreher gebohrt. Auch hier kein Rütteln und Schlackern da der Bohrer wieder geführt wurde und es ja eine 3mm Vorbohrung im Schraubenstumpf gab. Anschliessend habe ich wieder mit dem Magneten die Späne restlos entfernt und den Linksdreher angesetzt. Der Stumpf kam raus als hätte er es garnicht erwarten können. Nochmals mit dem Magneten in den Schaltbock und das war's....
: Vielleicht wird dieses Missgeschick auch anderen Forumisti passieren. Daher habe ich alles photografiert und könnte es interessierten Brüdern und Schwestern im Geiste als Emailanhang schicken. Leider habe ich keine Internetmöglichkeiten. Also bei Bedarf einfach ein Mail an mich.
: Allen nochmals vielen Dank und sorry für das lange Mail.
: Gruss,
: Niko