Re: Neue Bremsleitung, was ist besser?


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Abgeschickt von ~Clemens am 21 April, 2006 um 13:24:18:

Antwort auf: Neue Bremsleitung, was ist besser? von Mikka am 20 April, 2006 um 21:51:43:


: ... Allerdings werden sich die Konstrukteure damals ja auch was dabei gedacht haben die Leitung zweiteilig auszulegen........?


Das ist ein prima Gedanke, Mikka!
Bevor man eine vorhandene Konstruktion ändert, sollte man sie erst mal verstehen.
Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum BMW die Bremse an der GS so und nicht anders gebaut hat. Normalerweise versucht man immer, das Trägheitsmoment um die Lenkachse so gering wie möglich zu halten. D.h. so wenig Masse wie möglich an der Gabel befestigen und das, was unvermeidlich ist, so nahe wie möglich an die Lenkachse heranrücken.
Also lieber 'ne rahmenfeste Verkleidung, als 'ne lenkerfeste, einen flachen Scheinwerfer möglichst eng an der Gabel, anstatt eines birnenförmigen an langen Haltern, eine vorversetzte Radachse, nicht nur wegen der größeren Standrohr/Gleitrohrüberlappung, sondern auch um die Gabel nach hinten zu bekommen, etc.
Aus dem gleichen Grund positioniert man die Bremszange normalerweise immer hinter dem Standrohr. IIRC hat Kawasaki bei der Z900 (eines der ersten scheibengebremsten Motorräder überhaupt) im Laufe der Entwicklung mal die Zangen von vorn nach hinten verlegt und damit prompt ein besseres Fahrverhalten erreicht.
Daß BMW es bei der GS (und nur da) anders macht, muß irgendwas mit dem Off-Road-Gedanken zu tun haben. Offenbar glaubt man die Zange vorm Standrohr besser geschützt, wenn die Vorderradspeichen mal einen Ast mitnehmen. Das ist jedenfalls die einzige Erklärung, auf die ich bislang gekommen bin. Die Bremsleitung versteckt man hingegen besser hinter dem Gabelrohr, wenn's mal durch 'ne Hecke geht oder wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug mit Steinen schmeißt. Und deshalb ist dann in der Folge das kurze Stück Stahlrohr notwendig.
Für ein eingespartes Bauteil, gleich wie belanglos es uns erscheinen mag, bekommt normalerweise jeder Konstrukteur einen Orden. Daß BMW auf diese Leitung nicht verzichtet hat, muß gute Gründe gehabt haben.
Diese Stahlbremsleitungen sind übrigens ziemlich unkaputtbar. Wenn ich recht informiert bin, werden sie aus einer dünnen Folie gewickelt und verlötet, weshalb auch irgendwelche Gefügefehler - aus der Herstellung oder aus Gewalteinwirkung von außen - i.d.R. folgenlos bleiben. Eine Stahlflexleitung, so imposant sie auch aussehen mag, ist hingegen nur eine dünne, stahlumflochtene Kunststoffkapillare. Da reicht ein Knick, um sie zum Bersten zu bringen oder um sie zu einem Ventil zu machen, das den Bremsdruck zwar in die Zange leitet, aber anschließend den Rückweg nicht mehr freigibt.
Um deine eigentliche Frage zu beantworten, müßten wir also wissen, was für 'ne Gabel dein Luder bekommt und wo die Bremszange sitzt.

HTH

Gruß,

Clemens



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